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Warum wir uns über Selbstzweifel freuen können

Warum wir uns über Selbstzweifel freuen können

Selbstzweifel sind natürlich alles andere als angenehm. Stundenlang quält man sich mit schwierigen Fragen: Habe ich etwas Dummes gesagt? Mag mich überhaupt irgendjemand? Führe ich das falsche Leben? Habe ich die Gefühle von jemandem verletzt? Bin ich ein furchtbarer Mensch?

Das ist meist Zeitverschwendung, denn – in den meisten Fällen – fällt die Wahrheit weit zugunsten der zweifelnden Person aus: Wir haben nicht das Geringste verbrochen, waren äußerst höflich und freundlich, niemand macht sich über uns lustig. Und dennoch hören die Fragen und Selbstvorwürfe nicht auf.

Zweifel spielen eine entscheidende Rolle bei der Formung eines guten Charakters

Das ist schmerzlich, hat er aber auch Vorteile. Denn die Fähigkeit, an sich selbst zu zweifeln, spielt eine entscheidende Rolle dabei, einen guten Charakter auszubilden. Selbstzweifel sind eine außergewöhnliche Leistung. Schüchternheit und übergroße Bescheidenheit ziehen zwar einige Probleme nach sich. Aber hinter der Fähigkeit zum Selbstzweifel steckt auch eine beachtliche psychologische Reife.


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Wer an sich selbst zweifelt, vermag sich zu schämen – und hat umso weniger Grund dazu. Menschen, die wissen, dass sie anderen wehtun können, verhalten sich rücksichtsvoller. Sie erwarten weder, ständig Recht zu bekommen, noch gerecht behandelt zu werden. Darum laufen sie auch nicht Gefahr, stolz oder hochnäsig zu sein. Dass sie sich selbst bisweilen dumm, langweilig und fehlerhaft finden, ist genau das, was die Selbstzweifler*innen zu ungewöhnlich ehrlichen, liebenswerten, guten Menschen macht.
Leider entstehen Selbstzweifel oft aus großer Not. Von klein auf muss man sich mit belastenden Fragen herumschlagen: Habe ich ein Recht, hier zu sein? Bin ich erwünscht?  Was ist los mit mir? Der Mangel an Bestätigung zwingt dazu, sich selbst zu erkunden und reflektieren. Weil man nicht so angenommen wird, wie man ist, taucht man tief in die eigene Seele ein, um herauszufinden, was nicht stimmt.
Zu Skeptiker*innen unserer selbst werden wir meistens nicht aufgrund von intellektuellen Erwägungen, sondern weil wir unter aggressiven, distanzierten, einschüchternden Menschen aufwachsen, die kein Interesse daran haben, wie die Welt durch junge Augen aussehen könnte.

Wie viel entgeht uns, wenn wir ständig im Recht sein wollen

So traurig das ist: Wir sollten dennoch all das feiern, was uns unsere Selbstzweifel zu bieten haben! Wie viel entgeht uns, wenn wir ständig im Recht sein wollen! Wie unflexibel und unkreativ sind wir, wenn wir darauf beharren, niemals auch nur ein kleines bisschen an etwas Schuld zu sein! Wie viel Großmut zeigen wir, wenn wir uns klar machen, dass wir womöglich manche Dinge falsch verstanden haben! Und wie liebenswert sind wir, wenn wir uns entschuldigen und hinterfragen und Reue und Bedauern ausdrücken!
Wir haben natürlich allen Grund zu klagen, wie beschwerlich es ist, ständig an sich selbst zu zweifeln. Aber wir können ebenso dankbar sein für den Gewinn an Einsicht, Klugheit und Liebenswürdigkeit, die der Selbstzweifel ermöglicht.


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By The School of Life

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