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Wie werde ich zu einem “interessanten Menschen”?

Wie werde ich zu einem “interessanten Menschen”?

Viele von uns träumen davon, ein interessanterer Mensch zu sein. Aber können wir das überhaupt werden und wie könnte uns das gelingen?

Interessant zu sein, assoziieren wir (nicht ganz zu Unrecht) damit, sich von der Norm abzuheben: mit ungewöhnlichen und faszinierenden Geschichten und Ideen aufwarten zu können. Doch wo nehmen wir die her?

Eine naheliegende These wäre, dass wir uns bemühen sollten, die neuesten gut rezensierten Bücher und Artikel zu lesen, an entlegene Orte zu reisen und uns mit Menschen anzufreunden, die sich in Kunst, Wissenschaft oder Wirtschaft einen Namen gemacht haben.


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Es leuchtet zwar ein, dass wir versuchen sollten, anders zu sein, doch dabei übersehen wir völlig eine einfache Tatsache: dass wir, bevor wir überhaupt ein einziges Buch gelesen, ein fremdes Land bereist oder eine*n Nobelpreisträger*in getroffen haben, ohne jeden Zweifel bereits sehr anders sind. Das Problem ist nur, dass wir es nicht zulassen, auch so wahrgenommen zu werden.

Um einen Eindruck von dieser bereits existierenden Originalität zu bekommen, stellen wir uns vor, wir würden ein Mikrofon in einem unserer Köpfe platzieren und dem Geplapper genau zuhören.

Auch wir waren einmal faszinierend – bevor wir angefangen haben, uns zu sehr darum zu sorgen, normal zu wirken

Wir würden schnell auf die überraschendsten und authentischsten Informationen stoßen: Wir würden erkennen, dass wir uns zu einigen sehr unerwarteten Menschen hingezogen fühlen, oft zu genau der Sorte, für die wir eigentlich keine Gefühle haben sollten.

Wir würden feststellen, dass wir einige sehr lustige (und bestürzende) Ansichten über Politik und Gesellschaft haben – und mit der öffentlichen Meinung in vielem nicht einverstanden sind. Wir würden sehen, dass unsere Ängste, Befürchtungen, Hoffnungen und Aufregungen ein ganz eigenes, fesselndes Muster aufweisen.

Wir sind – auch wenn wir uns noch so sehr bemühen, es uns selbst nie einzugestehen, (geschweige denn jemand anderem) – bereits ein echter Charakter.

Bei Kindern verstehen wir diesen Punkt. Jedes Kind unter sieben Jahren ist faszinierend. Sie machen praktisch nie etwas Interessantes in der Welt da draußen, aber es ist die ehrliche, unzensierte Art, in der sie von ihrem Innenleben berichten, die unser Interesse garantiert. Wenn sie über ihre Oma, ihre Lehrerin oder ihren Vater plaudern, stehen wir mit offenen Mündern da.

Auch wir waren einmal faszinierend – bevor wir angefangen haben, uns zu sehr darum zu sorgen, normal zu wirken.

Es gibt natürlich Dinge, die wir – wenn wir erwachsen sind – nicht erwähnen sollten, um andere nicht zu verletzen, aber es gibt viel weniger davon, als wir denken. Wenn wir das nächste Mal befürchten, langweilig zu wirken, können wir versuchen uns mehr auf den Inhalt unseres tiefen Selbst zu stützen: Wir sollten – und diese Gewohnheit erfordert vielleicht ein wenig bewusste Anstrengung – in Kontakt mit dem treten, was wir tatsächlich glauben.

Was dabei herauskommt, mag uns befremdlich vorkommen, aber für andere kann es auch sehr charmant, herzerwärmend und tröstlich sein. Schließlich hat es sehr viel mehr mit dem zu tun, was die Menschen am Tisch im Innersten fühlen, als die meistdiskutierten Schlagzeilen der Woche.

Interessant ist, wem es gelingt, sich von Selbsthass und Selbstzweifel nicht daran hindern zu lassen, die eigene Realität zu offenbaren

Jeder Mensch ist interessant. Sogenannte interessante Menschen sind einfach diejenigen, die sich erlaubt haben, in sich hineinzuhören und mit anderen eine Auswahl dessen zu teilen, was ihnen wirklich durch den Kopf geht.

Ihnen ist es gelungen, zu verhindern, dass Selbsthass und Selbstzweifel sie daran hindern, ihre Realität zu offenbaren. Sie waren selbstbewusst genug, um sich vorzustellen, dass die Wahrheit über sich selbst für andere bereichernd sein könnte – und mit ein paar offensichtlichen Einschränkungen werden sie auch mit ziemlicher Sicherheit Recht behalten.


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By The School of Life

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